Altersbedingte Makuladegeneration (AMD) – Verlauf
Einen typischen Verlauf bei Makuladegeneration gibt es nicht. Der zeitliche Rahmen des Sehschärfeverlustes ist bei jedem Patienten anders. Man kann aber sagen, dass die AMD in der Regel beide Augen befällt.
aktualisiert am 10.04.2018

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Fast immer beide Augen betroffen
Den typischen Verlauf gibt es bei Makuladegeneration nicht. Prof. Hruby, Österreich, schreibt zum Thema AMD, diese Krankheit befalle in der Regel beide Augen gleichzeitig oder in kurzen Abständen nacheinander.
Grundsätzlich verläuft die feuchte Form schneller und dramatischer. Bei beiden Formen kommt es manchmal zu einem Stillstand, der einem Patienten/Betroffenen einen kurzen Aufschub gewährt. Aber letztendlich schreitet die Degeneration in den meisten Fällen weiter fort.
Frühstadium trockene Makuladegeneration
Im Frühstadium der trockenen Makuladegeneration werden Anhäufungen von Stoffwechselablagerungen (Drusen) gefunden. Trotzdem merken viele Betroffene keine Seheinschränkungen. Die Makuladegeneration verläuft langsam und schmerzfrei und kann über Jahre hinweg unentdeckt bleiben. Eine frühe Diagnose ist daher wichtig.
Mittleres Stadium trockene Makuladegeneration
Bei der voranschreitenden trockenen Makuladegeneration werden die Stoffwechselablagerungen größer oder verformen sich. In dieser Phase bemerkt der Patient oftmals ein verschwommenes Sehen, oder er benötigt mehr Licht zum Lesen. Es können sich blinde Flecken (Skotoma) bilden und die Unterscheidung von Farben fällt schwerer.
Spätstadium trockene Makuladegeneration
Im Spätstadium der trockenen Makuladegeneration fangen die Zellen an abzusterben. Größere Teile des zentralen Sehens werden noch verschwommener. Das Spätstadium einer trockenen Makuladegeneration kann in die feuchte AMD umschlagen. Ansonsten verschlechtert sich das Sehen zunehmend, auch wenn die trockene Makuladegeneration nicht in eine feuchte übergeht. Generell gibt es keinen Zeitrahmen, der vorgibt, ob oder wann eine trockene Makuladegeneration in eine feuchte übergeht.
Feuchte Makuladegeneration ist dramatischer
Nur etwa 10% der von Makuladegeneration Betroffenen bekommen die feuchte AMD. Sie ist aber auch für 90% aller Fälle von Blindheit bei Makuladegeneration verantwortlich. Während des Verlaufes einer feuchten Makuladegeneration verändern sich die Pigmente in der Retina.
Der lichtempfindliche Teil der Retina beginnt immer mehr zu degenerieren. Unerwünschte Gefäße wachsen, die oftmals brüchig sind und Blut und Flüssigkeit in die Makula austreten lassen. Dieser Flüssigkeitsaustritt kann erheblichen Schaden anrichten und beschleunigt den Sehverlust.
Frühsymptome einer feuchten Makuladegeneration sind mit starken Sehverschlechterungen verbunden. Unter anderem erscheinen Türrahmen und Wände wellig anstatt gerade.
Völlige Erblindung nur sehr selten
Wir von SOS Augenlicht e.V. haben die Erfahrung gemacht, dass eine völlige Erblindung bei Makuladegeneration nur selten auftritt. Es bleibt meistens noch ein kleiner Sehrest am Rande der Netzhaut erhalten, mit dem man sich in gewohnter Umgebung meist halbwegs orientieren kann.
In fremder Umgebung hingegen sind viele Betroffene auf fremde Hilfe angewiesen, so dass man vor dem Gesetz tatsächlich als blind eingestuft wird. Es liegt hier nur noch eine Sehschärfe von 2% oder weniger vor.
Oftmals müssen die Betroffenen mit noch weniger Sehschärfe leben und können die meisten Dinge des Alltags nicht mehr allein ausüben. Einige können im Endstadium der Makuladegeneration nur noch hell und dunkel erkennen. Eine völlige Erblindung ist aber selten.
Es erscheint nur verständlich, dass insbesondere im Alter der Erblindungsprozess kontinuierlich fortschreitet. Denn der Alterungsprozess schreitet beim Betroffenen ebenso fort. Körpereigene Funktionen laufen mit steigendem Alter zunehmend schlechter ab.
Die Möglichkeit, den Zustand einer Makuladegeneration zu erhalten, nimmt mit steigendem Alter folglich immer weiter ab. Altern ist demnach generell mit Degeneration im Allgemeinen gleichzusetzen. Jedoch ist eine zu schnell ablaufende Degeneration immer krankhaft.