Altersbedingte Makuladegeneration (AMD) – Heilungschancen
Bei Makuladegeneration handelt es sich um das Nachlassen wichtiger Funktionen innerhalb der Netzhaut. Sie gilt derzeit in der Augenmedizin als unheilbar. Trotzdem bestehen Chancen auf Sehverbesserungen und Stillstand.
aktualisiert am 11.04.2018

© SOS Augenlicht e.V.
Makuladegeneration – Chance auf Heilung
Makuladegenration gilt derzeit als unheilbar. Allerdings ist in der Medizin bekannt, dass Gewebestrukturen und sogar Nervengewebe grundsätzlich eine Chance auf Regeneration bzw. Heilung haben, sofern bestimmte Funktionen noch feststellbar sind. Das gilt auch für die Netzhaut und bei Makuladegeneration.
Deshalb gilt: Erst wenn sicher diagnostiziert wird, dass die Makula absolut nicht mehr arbeitet, kann eine Makuladegeneration nicht mehr verbessert werden.
Vernarbung schließt Sehverbesserung bei Makuladegeneration nicht aus
Eine grobe Beurteilung, eine Makula sei vernarbt, bedeutet nicht zwangsläufig, dass sämtliche Funktionen erloschen sind.
Sollten tatsächlich keine Funktionen mehr messbar sein, lässt sich immer noch versuchen, in den angrenzenden Netzhautbereichen eine Verbesserung zu erzielen. Dies kann unter Umständen zu einer wieder erhöhten Gesamtsehschärfe führen.
Noch einmal: Wenn die Makula wie tot erscheint, bedeutet das nicht zwangsläufig, dass die Makula tatsächlich nicht mehr funktionstüchtig ist.
Uns vorliegenden Patienten-Erfahrungsberichte zeigen, dass bei Makuladegeneration grundsätzlich Sehverbesserungen möglich sind, vorausgesetzt, dass minimale Grundfunktionen der Makula noch vorhanden sind.
Oft wird behauptet, eine Makula sei schon vernarbt und deshalb gäbe es keine Chance auf Sehverbesserung oder Heilung mehr. In vielen Fällen, so berichteten uns Patienten, stimme das nicht. Es sei dennoch eine Sehverbesserung bei ihrer Makuladegeneration eingetreten.
In diesen Fällen muss eine Restfunktion vorhanden gewesen sein, wo im Alltag nur noch ein dunkler Fleck gesehen wurde.
Vollständige Wiederherstellung der Sehfähigkeit sehr selten
Bei fortgeschrittener Makuladegeneration ist eine vollständige Wiederherstellung sehr selten. Die meisten Betroffenen teilten uns mit, sie seien inzwischen sehr bescheiden geworden und zufrieden, wenn der Prozess zum Stillstand käme. Jedes Prozent in Richtung Sehverbesserung sei ein Segen.
Eine nahezu vollständige Wiederherstellung ist nur dann möglich, wenn alle Bereiche der Netzhaut noch leben und auf eine Therapie hervorragend ansprechen. Zu beachten ist, dass schon eine Erhaltung der ansonsten immer weiter zurückgehenden Sehfähigkeit einen großen Erfolg darstellt.
Makuladegeneration nicht vergleichbar mit anderen Krankheiten
Makuladegeneration ist nicht vergleichbar mit anderen Erkrankungen, wie beispielsweise einer Grippe, bei der man gewohnt ist, dass sich der Organismus meistens wieder vollständig erholt, wenn die Viren eliminiert sind.
Es kann nicht einfach ein neues Organ – wie beispielsweise bei einer Niere – transplantiert werden, obwohl es hinsichtlich Makuladegeneration diesbezüglich Versuche gibt.
Es lässt sich nicht einfach etwas Krankhaftes wegoperieren, wie bei Krebs.
Medikamente schaffen es meist nicht, so Augenärzte, einen Stillstand herbeizuführen. Makuladegeneration kann nicht wie eine "normale" Krankheit durch konventionelle oder lokale Maßnahmen geheilt werden. Diese Krankheit erfordert neue Wege der Therapie.
Makuladegeneration ist ein fortschreitenden Prozess, der ohne erfolgreiche Hilfe von außen nahezu zur Erblindung führt. Es scheint, als würde der Organismus den betroffenen Bereich einfach aufgeben und ihn nicht mehr richtig versorgen.