Altersbedingte Makuladegeneration (AMD): Heilungschancen
aktualisiert 25.02.2016Wie bereits beschrieben, handelt es sich bei Makuladegeneration um das Nachlassen wichtiger Funktionen innerhalb der Netzhaut; mit einem nachfolgenden Absterben der Sinneszellen. Nur, wenn in der Makula ein totaler Schaden vorliegt, bestehen keine Aussichten mehr auf Regeneration.
In der Medizin ist bekannt, dass Gewebestrukturen und sogar auch Nervengewebe grundsätzlich eine Chance auf Regeneration haben, sofern bestimmte Funktionen überhaupt noch feststellbar sind. Das gilt auch für die Netzhaut und für die Makula.
Deshalb gilt: Erst wenn sicher diagnostiziert wird, dass die Makula absolut nicht mehr arbeitet, kann die Makula auch nicht mehr verbessert werden. Eine grobe Beurteilung mit der Aussage, eine Makula sei vernarbt, bedeutet nicht zwangsläufig, dass sämtliche Funktionen in der Makula erloschen sind.
Sollten tatsächlich in der Makula selbst keine Funktionen mehr messbar sein, lässt sich immer noch versuchen, in den angrenzenden Netzhautbereichen eine Verbesserung zu erzielen. Auch dies kann unter Umständen zu einer wieder erhöhten Gesamtsehschärfe führen.
Noch einmal: Wenn die Makula wie tot erscheint, bedeutet das nicht zwangsläufig, dass die Makula tatsächlich nicht mehr funktionstüchtig ist. Das haben uns einige Makula-Patienten berichtet. Die Erfahrung hat also gezeigt, dass grundsätzlich Verbesserungen möglich sind, falls minimale Grundfunktionen noch vorhanden sind.
Die subjektiven Berichte werden durch die folgende Erkenntnis gestützt: Die medizinische Wissenschaft glaubte bis vor einigen Jahren, der menschliche Körper könne unmöglich geschädigte oder funktionslose Nervenzellen regenerieren. 1994 haben Wissenschaftler herausgefunden, dass dies prinzipiell doch möglich ist. Entgegen der Erfahrung und der oben genannten wissenschaftlichen Erkenntnisse behaupten einige Augenärzte - so sagten uns viele Betroffene und so behaupten immer noch manche Veröffentlichungen aus der schulmedizinischen Augenheilkunde -, dass bei Makuladegeneration Regeneration nicht möglich sei. Doch das Gegenteil ist offensichtlich.
Oft wird behauptet, eine Makula sei schon vernarbt und deshalb gäbe es keine Chance mehr. In vielen Fällen, so berichteten uns Patienten, stimme das nicht, es sei dennoch eine Sehverbesserung eingetreten. In diesen Fällen muss eine Restfunktion vorhanden gewesen sein, wo im Alltag nur noch ein Fleck gesehen wurde. Bei fortgeschrittener Makuladegeneration ist eine vollständige Wiederherstellung sehr selten. Die meisten Betroffenen teilten uns mit, sie seien inzwischen sehr bescheiden geworden und zufrieden, wenn der Prozess zum Stillstand käme. Jedes Prozent in Richtung Verbesserung sei ein Segen.
Eine nahezu vollständige Wiederherstellung ist nur dann möglich, wenn alle Bereiche der Netzhaut noch leben und auf eine Therapie hervorragend ansprechen. Zu beachten ist, dass schon eine Erhaltung der ansonsten immer weiter zurückgehenden Sehfähigkeit einen großen Erfolg darstellt.
Makuladegeneration ist nicht vergleichbar mit anderen Erkrankungen, wie beispielsweise einer Viruserkrankung, bei der man gewohnt ist, dass sich der Organismus meistens wieder vollständig erholt, wenn die Viren eliminiert sind. Es kann auch nicht einfach ein neues Organ - wie beispielsweise bei einer Niere - transplantiert werden. Es lässt sich nicht einfach etwas Krankhaftes wegoperieren, wie bei Krebs. Auch Medikamente schaffen es meist nicht, so Augenärzte, einen Stillstand herbeizuführen. Makuladegeneration kann nicht wie eine "normale" Krankheit durch konventionelle oder lokale Maßnahmen geheilt werden. Diese Krankheit erfordert anscheinend neue Wege der Therapie.
Es handelt sich bei Makuladegeneration vielmehr um einen fortschreitenden Prozess, der ohne erfolgreiche Hilfe von außen nahezu zur Erblindung führt. Es scheint so, als würde der Organismus den betroffenen Bereich einfach aufgeben und ihn nicht mehr richtig versorgen.



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