Makuladegeneration
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Altersbedingte Makuladegeneration (AMD): Feuchte Makuladegeneration

aktualisiert 25.02.2016

Bei ca. 15% der Betroffenen entwickelt sich aus der trockenen Form die sogenannte feuchte oder exsudative Form. Dabei entstehen als Reaktion auf die Drusen bzw. die schlechte Stoffwechsellage kleine Gefäße unter der Netzhaut, um die lokale Versorgung der Netzhaut schnellstmöglich wieder zu verbessern.

Diese "Rettungsaktion" des Körpers hat jedoch meist fatale Folgen für das Sehen. Denn diese "unerwünschten" Gefäßneubildungen wachsen von der tiefer liegenden Aderhaut (Chorioidea) in Richtung Netzhaut und können diese dadurch anheben.

Zudem sind die Wände dieser Gefäße sehr durchlässig, so dass daraus Flüssigkeit ins umliegende Gewebe eindringen kann. Diese Schädigung der Netzhaut macht die feuchte Makuladegeneration so gefährlich. Der Vorgang läuft meist schneller ab als bei der trockenen Form. Ein typisches Symptom der feuchten MD ist das Wahrnehmen von Verzerrungen (Metamorphopsien), wenn beispielsweise gerade Kanten betrachtet werden.

Aufgrund von Blutungen (Hämorrhagien) aus den neu gebildeten Gefäßen (auch als Membran oder CNV - chorioidale Neovaskularisationen bezeichnet) ins Netzhautgewebe kann es an den davon betroffenen Stellen schlagartig zu Blindheit kommen. Durch eine Ansammlung von Flüssigkeit kann ein sogenanntes Makulaödem (Makulaschwellung) entstehen. Zusätzlich wird die Netzhaut durch die neu gebildeten Gefäße von der Versorgung durch die Aderhaut abgeschnitten.

Erscheinungsformen der Altersbedingten Makuladegeneration (AMD). Hier die seltenere Feuchte Form mit den typischen unerwünschten Gefäßneubildungen

Man unterscheidet hierbei zwischen der sog. okkulten ("verborgenen") und der aggressiveren klassischen Gefäßneubildung (CNV). Bei der okkulten CNV liegen die Gefäße unterhalb des retinalen Pigmentepithels (RPE) und befinden sich noch nicht, wie das bei der klassischen CNV der Fall ist, oberhalb des RPE im Bereich der empfindlichen Photorezeptoren.

Also: Damit eine feuchte MD entstehen kann, liegen vorher immer Veränderungen in Form einer trockenen MD vor. Eine feuchte MD besteht demnach vereinfacht dargestellt aus zwei Komponenten, aus einer trockenen Makuladegeneration zuzüglich einer "unerwünschten" Gefäßneubildung. Dies zu verstehen ist sehr wichtig, um die prinzipiellen Möglichkeiten von Therapien beurteilen zu können.

Denn viele Therapien sind ausschließlich in der Lage die eine Komponente der feuchten Makuladegeneration, nämlich das "unerwünschte" Gefäßwachstum zu beeinflussen. Deswegen kann dadurch bestenfalls die feuchte MD "trockengelegt", d.h. in die ursprüngliche trockene Makuladegeneration zurückgeführt werden. Deshalb schreitet in diesen Fällen die Degeneration trotz erfolgreich angewandter Therapie weiter fort und die Sehschärfe lässt, zwar weniger schnell als vorher, dennoch langsam immer weiter nach.

Die gesellschaftlichen Folgen für den Betroffenen sind fatal. Nicht selten zieht sich der Betroffene vom gesellschaftlichen Leben zurück und schränkt so seine soziale Kontaktfähigkeit ein. Das kann so weit gehen, dass psychische Erkrankungen, wie z.B. Depressionen, auftreten können.

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