Makuladegeneration

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"Makuladegeneration" (148 Seiten)

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Makuladegeneration & Lucentis / Avastin / Macugen

Kontakt- und Informationsadresse zu dieser Therapie:

Keine von den vielen Kliniken, die ins Auge spritzen, wurde uns auffällig häufig genannt. Sie können jedoch beim BVA nach einer nahe gelegenen Klinik fragen:
www.augeninfo.de
Berufsverband der Augenärzte Deutschlands e.V. (BVA)
Tel.: 0211 - 430 37 00

Die Therapien gegen Makuladegeneration, die wir uns für Sie einmal etwas genauer angesehen haben.
Therapie Form Info-Adresse
Lucentis- / Avastin-Spritzen
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feucht
Photodynamische Therapie
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feucht
www.augeninfo.de
Uni-Klinik Lübeck
Lutein
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trocken + feucht www.augeninfo.de
Makula-Therapie nach Hancke
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trocken + feucht
Akupunktur nach Boel
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trocken + feucht

Medikamentöse Injektionen mit Lucentis / Avastin oder Macugen bei Makuladegeneration

Ranibizumab, Handelsname Lucentis, eine sterile, klare, farblose bis blassgelbe wässrige Lösung wurde ursprünglich von der Firma Genetech, einer Tochterfirma des Schweizer Unternehmens Hoffmann-La Roche und der Firma Novartis entwickelt. Im Januar 2007 wurde Lucentis für alle Länder der Europäischen Union zugelassen und wird heute weltweit (außer Nordamerika) von der Firma Novartis vertrieben.

Was wird mit Lucentis behandelt?

Lucentis wird in Form einer Injektionslösung durch Spritzen in das Auge verabreicht und ausschließlich zur Behandlung der feuchten Makuladegeneration angewandt.

Wirkweise von Lucentis?

Lucentis ist ein biotechnisch geschneiderter Antikörper der Gefäßbildung blockiert, krankhaften Gefäßneubildungen verschließt und ein sofort einsetzendes Abschwellen der Ödeme (Flüssigkeitsansammlungen) in der Makula bewirkt. Jedoch bereits abgestorbene Sehzellen kann Lucentis nicht wiederbeleben.

Das Grundprinzip stammt ursprünglich aus der Krebsforschung denn auch Tumore benötigen eine Blutversorgung und geben daher Botenstoffe ab, die das Wachstum von Gefäßen auslösen. Ziel ist, diese Signalmoleküle, sogenannte VEGF (Vascular Endothelial Growth Factors), zu blockieren und somit den Tumor absterben zu lassen. Erstmals wurde das Medikament Avastin für diesen Zweck entwickelt. Lucentis ist sozusagen der kleine Bruder von Avastin, ein biotechnisch geschrumpftes Antikörpermolekül.
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Wie wird die Behandlung mit "Lucentis" durchgeführt?

Lucentis darf ausschließlich durch einen qualifizierten Augenarzt in einer Praxis oder Klinik verabreicht werden, da sehr strenge Hygienevorschriften einzuhalten sind, um einer möglichen Infektion vorzubeugen. Eine Broschüre von Novartis rät dazu, ebenfalls zur Vorbeugung von Infektionen, vom Arzt empfohlene Augentropfen drei Tage vor und nach der Injektion anzuwenden.

Lucentis wird nach örtlicher Betäubung und unter sterilen Bedingungen mit einer sehr feinen Nadel seitlich in den Glaskörper des Auges gespritzt (intravitreale Injektion). Es wird intraokular, d.h. direkt in den hinteren Augenabschnitt (Glaskörper) injiziert. Dies findet im Bereich der so genannten Pars Plana, ca. 4 mm vom Hornhautrand entfernt statt. Man wendet in der Augenheilkunde solche intravitrealen Injektionen an, um hohe Wirkstoffkonzentrationen an den Wirkort direkt zu bringen. Durch diese Vorgehensweise zielt man auch darauf ab, möglichst niedrige Wirkstoffkonzentrationen im übrigen Körper zu erreichen, um dadurch mögliche Nebenwirkungen außerhalb des Auges zu reduzieren. Da die Wirkung mit der Zeit im Glaskörper und in der Netzhaut durch natürlichen Abbau nachlässt, ist eine wiederholte Injektion alle 4 (Lucentis, Avastin) bis 6 (Macugen) Wochen notwendig um eine kontinuierliche Wirkung auf die krankhafte Gefäßneubildung bei feuchter Makuladegeneration zu erreichen.

Die empfohlene Dosis bei Makuladegeneration beträgt 0,5 mg (0,05 ml). In den ersten drei Monaten wird Lucentis einmal im Monat injiziert. Anschließend, in der sogenannten Erhaltungsphase prüft der Augenarzt regelmäßig das Sehvermögen anhand einer standardisierten Buchstabentafel und leg daraufhin alle weiteren Injektionstermine fest. Beträgt der Sehverlust mehr als fünf Buchstaben, auf der Buchstabentafel wird Lucentis erneut verabreicht.
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Wie sind die Erfolge?

Im Jahr 2006 wurden die Daten der sogenannten MARINA-Studie veröffentlicht. Diese wurde mit 716 Patienten mit feuchter Makuladegeneration durchgeführt. Dort heißt es, dass rund 95% der Lucentis®-Patienten nach 12 Monaten die Sehkraft entweder bewahrten oder verbesserten.

Die Sehschärfe ist definiert als die Gesamtzahl der Buchstaben, die der Patient auf einer standardisierten Buchstabentafel, der sogenannten ETDRS-Tafel, korrekt erkennt. Die Erhaltung des Sehvermögens ist definiert als Verlust von weniger als drei Zeilen (dies entspricht 15 Buchstaben) auf der ETDRS-Tafel. Das bedeutet, wenn ein Patient zwar schlechter sehen kann aber dennoch in der Lage ist eine der drei vorgegebenen Zeilen zu lesen, wird dies bereits als "Erhaltung des Sehvermögens" definiert.
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Erläuterungen zu den drei medikamentösen Injektionen

Seit dem 17.12.2004 ist das Medikament Macugen (Pegaptanib) in Amerika für die Behandlung bestimmter Formen der feuchten Makuladegeneration zugelassen. Das Medikament wurde von der Firma EyeTech entwickelt und vom Pharmaunternehmen Pfizer vertrieben. Die Zulassung für den deutschen bzw. europäischen Markt erfolgte Anfang 2006. Ähnliches gilt für das Medikament Lucentis (Ranibizumab), das von der Firma Genentech entwickelt wurde und für das der Pharmakonzern Novartis den Vertrieb übernimmt. Für Lucentis besteht seit dem 23.01.2007 eine Zulassung für Europa. In den USA wurde Lucentis bereits im Juni 2006 zugelassen, ca. zwei Monate später auch in der Schweiz und war dadurch auch schon in Deutschland beziehbar. Beide Medikamente wurden von der Augenklinik des Universitätsklinikums Bonn untersucht.

Dessen Direktor, Prof. Dr. med. Frank G. Holz, ist der Meinung, dass Macugen und Lucentis potenziell den bisherigen Therapien überlegen sein könnten. Ziel dieser medikamentösen Behandlung ist die Verhinderung des "unerwünschten" Gefäßwachstums bei feuchter Makuladegeneration bis hin zur Rückbildung dieser Gefäße. Bei Lucentis ist dies der Wirkstoff Ranibizumab, der als Antikörper wirken soll. Die Anwendung von Macugen und Lucentis / Avastin soll die Ausschüttung des sog. VEGF (vascular endothel growth factor) Hormons hemmen.

Dabei soll Macugen eine bestimmte Form und Lucentis (bzw. Avastin) alle Isoformen des Wachstumsfaktors VEGF blockieren. D.h., es sollen dadurch weniger Hormone ausgeschüttet werden, die ansonsten das unerwünschte Gefäßwachstum und die größere Durchlässigkeit der Gefäßwände fördern. Demnach sollen dadurch die Neovaskularisationen ("unerwünschte" Gefäßneubildungen) und deren mögliche Folgen, wie sie bei feuchter Makuladegeneration auftreten, beeinflusst werden. Wie bei dem Lasern und der PDT findet auch hier zuerst eine Untersuchung der Netzhautgefäße mit der Fluoreszenzangiographie statt, um beurteilen zu können, ob eine Anwendung letztendlich sinnvoll sein kann.
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Makuladegeneration & Avastin / Lucentis: Kosten

Eine Behandlung mit Lucentis kostet etwa € 1.600,- pro Injektion. Eine Avastin Behandlung kostet etwa € 490,- pro Injektion. Das neuere Medikament gegen Makuladegeneration mit quasi demselben Wirkstoff ist damit um fast das 4-fache teurer.

Man hat berechnet, um alle Patienten mit Makuladegeneration in Deutschland mit Avastin zu behandeln, müssten die Kassen schätzungsweise 100 Millionen Euro ausgeben. Um jedoch die gleiche Anzahl an Patienten mit Makuladegeneration mit Lucentis zu behandeln, müssten ca. drei Milliarden Euro pro Jahr ausgeben werden. Dies entspricht etwa einem Achtel des gesamten deutschen Arzneimittelbudgets.

In den USA teilte die US-Firma Genentech im Oktober 2007 in einem Brief an alle Augenärzte der USA mit, dass sie ab Dezember bei Makuladegeneration das Medikament Avastin nicht mehr erhalten könnten. Seitens des Herstellers möchte man ausschließlich das Medikament Lucentis bei der Behandlung von Makuladegeneration anwenden.
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Chancen & Risiken der Macugen- / Lucentis- / Avastin-Behandlung bei Makuladegeneration

Die trockene Makuladegeneration bzw. ein Absterben der Sehzellen kann mit Macugen, Lucentis und Avastin nicht behandelt werden. Das Ziel dieser Medikamente ist, das "unerwünschte" Gefäßwachstum bei der feuchten Makuladegeneration zu behandeln. Mittels dieser Behandlung sollen die schlimmen Folgen dieses "unerwünschten" Gefäßwachstums, wie Verzerrungen bis hin zu Blutungen und Vernarbungen, gemildert oder verhindert werden. Es erscheint auch möglich, dass sich bereits vorhandene Netzhautschwellungen zurückbilden und sich dadurch das Sehvermögen für eine gewisse Zeit verbessert.

Besonders bei jüngeren Patientinnen und Patienten sollen die beiden Medikamente gemäß Tests viel versprechend sein. Professor Dr. Frank Holz, Direktor der Augenklinik des Universitätsklinikums Bonn, ist überzeugt: "Macugen und Lucentis können potenziell mehr, als die uns derzeit zur Verfügung stehenden Therapien bei Makuladegeneration. Bei vielen Patienten bremst es die Erkrankung und bewirkt sogar in einzelnen Fällen eine Rückbildung und Abdichtung der wuchernden Blutgefäße."

Eine Studie am Casey Eye Institute (CEI) in Amerika zeigte, dass nach einer kontinuierlichen, ca. 1-jährigen Behandlungszeit mit Macugen ein stabilisierender Effekt bei ca. 70% der Patienten auftrat. In der so genannten Placebogruppe (Placebo = Mittel ohne arzneiliche Wirkung) trat allerdings bei 55% der damit behandelten Patienten auch eine Stabilisierung der Sehschärfe ein. Dr. Michael Klein, Studienleiter am CEI, sagte daraufhin: "Obwohl die Erfolge recht bescheiden waren, hat die Prüfung gezeigt, dass Patienten mit allen Formen der feuchten Makuladegeneration davon profitieren können." Als "Stabilisierung" wird in wissenschaftlichen Veröffentlichungen über Studien bezeichnet, wenn der Sehverlust nach der Behandlung langsamer abläuft als bei den nicht behandelten Patienten. "Stabilisierung" bedeutet demnach also nicht, dass der Sehverlust aufgehalten wurde, er ist eben nur verlangsamt worden.

Der Entwickler und Macugen-Hersteller EyeTech und sein Partner Pfizer gaben bei ihrer Studienpräsentation Folgendes bekannt. Die Gabe von Macugen habe bei einer größeren Menge von Patienten dazu geführt, dass der Sehkraftverlust nach einem Jahr nur 15 Buchstaben oder weniger betragen habe. Es habe aber auch in 21 Fällen ernsthafte Nebenwirkungen gegeben. Zu Lucentis existieren vielversprechendere Studiendaten, die andeuten, dass es noch bei einem weitaus größeren Prozentsatz der Behandelten (95%) zu einem Behandlungserfolg im Sinne einer deutlichen Verlangsamung des Sehschärfenverfalls gekommen ist. Und das sogar bei Patienten die bis dahin erfolglos mit PDT und/oder Macugen behandelt worden sind. Risiken Grundsätzlich kann bei einer Injektion in den Glaskörper des Auges - wie bei jeder Injektion - die Gefahr der Infektion nicht hundertprozentig ausgeschlossen werden.

Bei einer Untersuchung in USA und Kanada über ein Jahr mit 890 Patienten traten bei 1,3% Infektionen auf. Diese so genannte Endophthalmitis ist eine infektiöse Erkrankung des Auges, hervorgerufen durch Bakterien, Pilze oder Viren. Bei einer akuten Endophthalmitis droht innerhalb weniger Stunden der Verlust des Auges. Bei chronischer Endophthalmitis sind starke Schmerzen und eine schleichende Verschlechterung der Sehkraft die Folge. Das Risiko einer Verletzung der Linse oder der Netzhaut besteht bei einer Injektion ins Auge grundsätzlich, soll aber bei fachgerechter Anwendung sehr gering sein. Eine mögliche Komplikation ist auch der Anstieg des Augeninnendruckes. Dieser sollte deshalb nach dem Eingriff kontrolliert werden. Bei Vorliegen eines Glaukoms ist der Eingriff daher sehr kritisch zu beurteilen.

Für das Medikament Macugen hat die europäische Zulassungsbehörde einen zusätzlichen Warnhinweis in der Packungsbeilage gefordert, der auf das seltene Vorkommen von Hypersensitivität hinweist. Allerdings waren u.a. auch nachfolgende Angaben in einer Werbeanzeige des Herstellers zu Macugen zu finden: Nebenwirkungen: Die folgenden Verträglichkeitsdaten sind eine Zusammenfassung aller möglicherweise auf das Verfahren und die Medikation zurückzuführenden Nebenwirkungen bei den 295 Patienten der Behandlungsgruppe, die in kontrollierten Studien mit 0,3 mg behandelt wurde.

Für die folgenden okulären Nebenwirkungen wurde ein möglicher Kausalzusammenhang mit der Macugen-Behandlung (entweder mit dem Injektionsverfahren oder mit Macugen) angenommen. In den meisten Fällen wurden diese Nebenwirkungen auf das Injektionsverfahren zurückgeführt.

Sehr häufig: Entzündung der vorderen Augenkammer, Augenschmerzen, ...und weitere 94 Nebenwirkungen (sehr häufige, häufige und gelegentliche) von Macugen-Injektionen bei feuchter Makuladegeneration.

Über das Medikament Lucentis schreibt Novartis in einer Medienmitteilung vom 10. Januar 2006, die Nebenwirkungen "waren von geringfügigem bis mäßigem Schweregrad. Sie umfassten Bindehautblutungen, Augenschmerzen, Erhöhung des Augeninnendruckes und Mouches volantes". Weiterhin teilte der Hersteller mit, dass Lucentis in einer Studie zu einem dosisabhängigen Anstieg der Schlaganfallhäufigkeit führte. Unter einer 0,5mg-Dosierung erlitten 1,2 Prozent der Patienten einen Schlaganfall, im Vergleich zu 0,3 Prozent unter der 0,3mg-Dosierung.

Das vom Wirkungsmechanismus identische Krebsmedikament Avastin wurde diesbezüglich noch nicht untersucht. Allerdings waren u.a. nachfolgende Angaben in einer Werbeanzeige des Herstellers zu Lucentis zu finden: Nebenwirkungen: Schwerwiegende unerwünschte Ereignisse, die im Zusammenhang mit dem Injektionsvorgang standen und bei <0,1% der intravitrealen Injektionen auftraten, waren Endophthalmitis, rhegmatogene Netzhautablösung. Einriss der Retina und iatrogene traumatische Katarakt. Folgende unerwünschte Wirkungen traten in kontrollierten Studien häufiger bei mit Lucentis behandelten Patienten auf als in der Kontrollgruppe. Sehr häufig: Bindehautblutung, Augenschmerzen, ...und weitere 59 Nebenwirkungen (sehr häufige, häufige und gelegentliche) von Lucentis-Injektionen bei feuchter Makuladegeneration.

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Erfahrungsberichte mit der Macugen- / Lucentis- / Avastin-Behandlung bei Makuladegeneration

Die Medikamente Macugen und Avastin/Lucentis sind im Vergleich zur PDT noch relativ neu auf dem Markt. Mittlerweile liegen aber schon zahlreiche Aussagen von Betroffenen vor. Die meisten Aussagen dieser Betroffenen weisen in die Richtung der Erfolge mit PDT oder sogar etwas besser. Manche Patienten berichteten uns von leichten Verbesserungen des Sehens nach einer Macugen-Injektion aber öfters nach einer Lucentis- / Avastin-Injektion (siehe dazu auch "Zusatzbemerkung bezüglich Avastin-Injektionen" ab Seite 77). Sie führten das oftmals darauf zurück, dass sich die vorher wahrgenommenen Verzerrungen im Sehen zurückbildeten und die Störungen dadurch geringer wurden.

Bei einigen davon traten die Verzerrungen nach kurzer bis längerer Zeit wieder auf. Andere Betroffene gaben an, dass sie das Gefühl hatten, der Degenerationsprozess sei nicht mehr so aktiv und sie würden eine Art von Stillstand empfinden. Bei wenigen davon scheint das heute immer noch so zu sein, die meisten berichteten von einem erneuten Fortschreiten des Sehverlustes. Es gab auch Betroffene, die direkt nach Durchführung der Behandlung eine Verschlechterung des Sehens wahrnahmen.

Eine Verschlechterung, die bei manchen, nach eigener Aussage, dauerhaft bestehen blieb. Insgesamt wurde diese Therapieform zwar als etwas erfolgreicher bewertet als die PDT, aber es wurde öfters über Nebenwirkungen und Komplikationen berichtet. Wir vermuten, dass dies mit der hohen Anzahl von notwendigen Injektionen zusammenhängt. Über Nebenwirkungen und Komplikationen wurde häufiger bei Lucentis / Avastin berichtet, weniger bei Macugen. Allerdings liegen bei dieser Therapieform noch keine große Anzahl von Langzeitergebnissen über mehrere Jahre vor.
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SOS Augenlicht e.V. Stellungnahme zu Macugen- / Lucentis- / Avastin-Behandlung bei Makuladegeneration

Macugen und Lucentis wurden und werden von den Pharmaunternehmen Pfizer und Novartis als neue Hoffnung im Kampf gegen Makuladegeneration dargestellt. Das Medienecho war entsprechend groß. Die dadurch geschürten Hoffnungen scheinen nicht alle erfüllt zu werden. Denn Studien zeigen, dass beispielsweise Macugen lediglich in bestimmten Fällen in der Lage ist, den Sehverlust etwas zu verlangsamen.

Macugen, Avastin und Lucentis sind prinzipiell nicht wesentlich erfolgreicher einzustufen als die PDT (Photodynamische Therapie), denn auch bei Macugen, Avastin und Lucentis handelt es sich um eine reine "Gefäßtherapie". Gefäßtherapien sind bekanntermaßen bestenfalls in der Lage, spezielle Folgen des "unerwünschten" Gefäßwachstums zu verringern oder zu verhindern (wie beispielsweise den Sehverlust durch Austritt von Blut oder Blutplasma in die Netzhaut). Das ist sicherlich wichtig und gut, aber wenn der Betroffene glaubt, er habe nun seine Makuladegeneration im Griff, so muss er wissen, dass die eigentliche Degeneration dadurch nicht aufgehalten wurde. Der fortschreitende Funktionsverlust der Sehzellen in der Makula, wie er im Rahmen des normalen Verlaufes einer Makuladegeneration grundsätzlich abläuft, ist dadurch nicht weniger aktiv.

Denn die feuchte MD kann auch durch diese Therapieform günstigenfalls in die trockene MD zurückgeführt werden, da dadurch lediglich das "unerwünschte" Gefäßwachstum beeinflusst werden kann. Der schnelle Sehverlust durch den Austritt von Blut oder Blutplasma ins Netzhautgewebe kann also in manchen Fällen verhindert werden, der fortschreitende Sehverlust durch die eigentliche Degeneration der Sehzellen aufgrund der trockenen Makuladegeneration jedoch nicht. Auch Prof. Kirchhof stellt in der Deutschen Optikerzeitung (12-2005) fest, dass bisher nur Teilaspekte der Makuladegeneration therapiert werden, meist lediglich die unerwünschte Neubildung von Blutgefäßen unter der Makula. Dies bedeutet für uns, dass man durch die Therapie mit Macugen und Avastin bzw. Lucentis - genauso wie durch die PDT - grundsätzlich keine dauerhafte Stabilisierung und keine Verbesserung der degenerierenden Sehzellen erwarten kann, sondern eine Verlangsamung des Sehschärfenverlustes.

In einigen Fällen scheinen aber auch kurzfristige Sehverbesserungen möglich zu sein, weil Netzhaut- bzw. Makulaödeme zurückgehen können. Eine Behandlung mittels Macugen und Lucentis / Avastin erscheint sinnvoll, um schlimme Folgen einer möglichen Blutung zu verhindern. Allerdings können dadurch selbstverständlich keine Folgen von Blutungen oder Zerstörungen der Netzhaut rückgängig gemacht werden. Diskutiert und untersucht wird auch ein möglicher Einsatz in Kombination mit der PDT.

Eine weitere Frage ist die die der Kosten. Mittlerweile werden zwar Lucentis und Macugen größtenteils von den Krankenkassen übernommen, doch bei dauerhaft notwendiger Anwendung stellen diese Medikamente einen enormen Kostenfaktor dar. In den USA soll eine Injektion mit Macugen in der Größenordnung von 1000 Dollar pro Injektion liegen. Das entspricht umgerechnet ca. € 850. Geht man von 9 Injektionen pro Jahr aus, kommt eine Behandlung damit auf umgerechnet über € 7.650 pro Auge. Lucentis hingegen kostet ca. € 1.500 je Injektion.

Bei möglichen 12 Injektionen pro Jahr kommt die Behandlung damit auf € 18.000 pro Auge. "Die Zeit", Ausgabe vom 9. März 2006, schreibt dazu: "Die Therapie mit dem Medikament Lucentis des US-Unternehmens Genentech wird allerdings Milliardenkosten verursachen. Sollte Lucentis, mit dessen Zulassung im kommenden Jahr zu rechnen ist, in die Erstattungspflicht gelangen, drohe den Krankenkassen der Kollaps."
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Zusatzbemerkung bezüglich Avastin-Injektionen

Damit ein Wirkstoff nach der Injektion ins Auge seinen Wirkort erreicht, muss er mehrere Schichten im Bereich der Netzhaut passieren können. Man hatte festgestellt, dass die Größe eines vollständigen Antikörpers die ausreichende Durchdringung der Netzhaut mit dem Wirkstoff verhindert und dadurch natürlich auch eine ausreichende Konzentration am gewünschten Wirkort verhindert.

Diese Erkenntnis führte zu der Entwicklung von Lucentis (Ranibizumab), einem Antikörperfragment, das u. a. kleiner ist als ein vollständiger Antikörper und dadurch in der Lage ist, am Wirkort anzugelangen. Grundlage für die Entwicklung von Lucentis war der vollständige VEGF-Antikörper Avastin (Bevacizumab). Avastin ist in den USA seit Anfang 2004 und in Europa seit Anfang 2005 für die Behandlung bestimmter Darmkrebsarten zugelassen - nicht aber für die Augenbehandlung. Dies erscheint uns erwähnenswert, weil uns viele Berichte über eine Behandlung der feuchten Makuladegeneration mit Avastin-Injektionen erreichten.

Diese sollen für € 350 bis € 500 je Injektion und Auge angeboten und ca. alle 4 Wochen wiederholt werden. Die Injektionen werden von einigen Medizinern als kostengünstige Alternative angeboten, wenn die Krankenkasse keine Lucentis- oder Macugen-Injektion übernimmt. Avastin wird in der Literatur als vollständiger Antikörper beschrieben und dürfte demnach aufgrund seiner Größe gar nicht in der Lage sein, den Wirkort zu erreichen und dort eine ausreichende Konzentration zu erzielen.

Dadurch könnte Avastin auf das schädliche Gefäßwachstum bei feuchter Makuladegeneration praktisch keine Auswirkung haben. Trotzdem wird Avastin bei feuchter Makuladegeneration als sogenannte off-label-Behandlung eingesetzt. Diesen Widerspruch konnten wir bisher nicht komplett auflösen. Uns hat zuletzt lediglich eine Meldung erreicht, wo Forscher die vollständige Durchdringung der Netzhaut bei einem Kaninchen nachweisen konnten. Dennoch wurde Avastin bereits 1000-fach eingesetzt und Berichte von Patienten lassen auf eine größere Wirkung als durch Macugen-Injektionen schliessen. Avastin scheint ähnlich wirkungsvoll zu sein, wie das "Nachfolgemittel" Lucentis, welches aber wesentlich teurer ist. In "Die Zeit" vom 9. März 2006 war zu lesen:

"... Mehr noch fürchten die Firmen Zwischenfälle bei der Behandlung mit Avastin. Sollten gravierende Nebenwirkungen auftreten, würde wohl auch Lucentis in Verruf geraten. 'Wir sind besorgt', erklärt Genentech-Sprecherin Dawn Kalmar, 'Das Auge ist eine sensible Struktur. Avastin wurde dafür nicht gemacht. Patienten und Ärzte gehen ein Risiko ein.'"

Es ist schwer, die vorhergehende Aussage richtig einzuordnen, denn Avastin und Lucentis werden von der gleichen Firma vertrieben, wobei der Avastinwirkstoff um bis zu 400- mal günstiger sein soll. Studien zu Avastin und eine Zulassung für die Augenbehandlung sind von dieser Firma nicht geplant. Jedoch wird möglicherweise das National Eye Institute (NEI) in den USA eine Studie diesbezüglich durchführen und dabei auch die tatsächlichen Risiken und Nebenwirkungen klären können. Lucentis wurde zwar speziell für die Behandlung der feuchten MD entwickelt. Das bedeutet aber nicht automatisch, dass es eine medizinische Verbesserung gegenüber Avastin sein muss. Weiterhin ist durch die Zulassung von Lucentis in Deutschland eine rechtlich komplizierte Situation entstanden.

Seit dieses neue Medikament zugelassen ist, kann das deutlich billigere Avastin, dass nicht für die Augenbehandlung zugelassen ist, im Grunde nicht mehr am Auge eingesetzt werden. Dafür bräuchte es nämlich eine Zulassung, und die kann nur der Hersteller beantragen. Das bedeutet, das zur Zeit nur eine sogenannte off-Label-Behandlung mit Avastin durchgeführt werden kann, wobei der behandelnde Mediziner ein rechtlich hohes Risiko eingeht, da keine Zulassung des Medikamentes für die Augenbehandlung besteht.

Trotz all dieser Kritikpunkte stellt nach Zusammenfassung aller Patientenerfahrungen die Injektion von Avastin/ Lucentis, manchmal in Kombination mit der PDT, zurzeit das effektivste schulmedizinische Therapieverfahren bei feuchter Makuladegeneration dar. Allerdings wurde uns gerade bei der Spritzentherapie häufiger über Komplikationen berichtet als bei der PDT. Eine größere Zahl von Langzeiterkenntnissen über mehrere Jahre bleibt hier noch abzuwarten.
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Nebenwirkungen zu Lucentis-Injektionen bei Makuladegeneration

Sehr häufig (bei mehr als 10 von 100 Betroffenen):
  • Einblutung in die Retina
  • Glaskörperabhebung
  • intraokulare Entzündung (Entzündung im Auge)
  • Beeinträchtigung der Sehfähigkeit
  • Bindehautblutung
  • Erhöhung des Augeninnendruckes
  • Augenschmerzen
  • "Fliegende Mücken" (Mouches volantes)
  • Augenirritation
  • Grauer Star
  • Fremdkörpergefühl im Auge
  • Blepharitis
  • subretinale Fibrose
  • okulare Hyperämie
  • Visusverschlechterung (inkl. Verschwommensehen)
  • trockenes Auge
  • Vitritis
  • Kopfschmerzen
Häufig (bei 1% bis 10% der Betroffenen):
  • Makulopathie (Schädigung der Makula)
  • Abhebung des retinalen Pigmentepithels (die Schicht, die für den Abtransport der Stoffwechselendprodukte verantwortlich ist.)
  • Opakifikation der brechenden Medien (Trübung von Augenlinse oder Glaskörper)
  • Augenbeschwerden
  • Hyperämie der Konjunktiva
  • retinale Exsudation
  • lokale Reaktionen an der Injektionsstelle
  • verstärkter Tränenfluss
  • Pruritus der Augen
  • Konjunktivitis
  • Übelkeit
  • Arthralgie
  • Rückenschmerzen
  • Bronchitis
  • Anämie
Gelegentlich (bei 0,1% bis 1% der Betroffenen:
  • Netzhautdegeneration
  • Funktionsstörungen der Retina und des Glaskörpers
  • Einblutungen ins Auge
  • Erblindung
  • Glaskörperblutung
  • Iritis
  • Iridozyklitis
  • Keratitis punctata
  • Keratopathie
  • Dellen und Streifen (Striae) der Kornea
  • Lichtempfindlichkeit
  • Kernkatarakt
  • Reizzustand der Vorderkammer
  • Abrasio cornea
  • Engwinkelglaukom
  • Uveitis
  • Endophthalmitis
  • Netzhautablösung
  • Netzhauteinriss
  • Augenlidödem
  • Irritationen des Augenlids
  • Hornhautödem
  • Hypopyon
  • Vorhofflimmern
  • Husten
  • Keuchen
  • vermehrte Sekretion in den oberen Luftwegen
  • lichenoide Keratose
  • Arterielle thromboembolische Ereignisse (2,5%)
Stand: Januar 2007

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Nebenwirkungen zu Macugen-Injektionen bei Makuladegeneration

Sehr häufig:
  • Augenschmerzen
  • erhöhter Augeninnendruck
  • Entzündung der vorderen Augenkammer
  • Keratitis punctata
  • Mouches volantes und Glaskörpertrübungen
Häufig:
  • Augenausfluss
  • Augenbeschwerden
  • Augenentzündung
  • Augenjucken
  • Augenlidödeme
  • Augenreizung
  • Augenrötung
  • Augenschwellung
  • Bindehautblutung
  • Bindehauthyperämie
  • Bindehautödem
  • Defekt des Honhautepithels
  • Endophthalmitis
  • Fehlempfindung im Auge
  • Glaskörperablösung und -funktionsstörung
  • Grauer Star
  • Hornhautödem
  • Hornhautdystrophie
  • Konjunktivitis
  • Netzhautblutungen
  • okuläre Hypertension
  • Makuladegeneration
  • Mydriasis
  • periobitale Hämatome
  • Photophobie
  • Photopsie
  • Sehstörungen
  • Störung des Hornhautepithels
  • trockene Augen
  • verschwommenes Sehen
  • verringerte Sehschärfe
  • verstärkte Tränensekretion
Gelegentlich:
  • allergische Konjuktivitis
  • Asthenopie
  • Augenablagerungen
  • Augenblutungen
  • Augenlidreizung
  • Bläschen an der Injektionsstelle
  • Blepharitis
  • Chalazion
  • Deformierung der Pupillen
  • Ektropium
  • Erkrankung der Hornhaut
  • gestörte Pulillenreflexe
  • Glaskörperblutung
  • herabgesetzter Augeninnendruck
  • Hornhautablagerungen
  • Hornhautabschürfung
  • Hornhauterosion
  • Hyphämie
  • Iriserkrankung
  • Iritis
  • Juckreiz am Augenlid
  • Keratitis
  • Netzhautablösung
  • Netzhautnarbe
  • Netzhautriss
  • okulärer Ikterus
  • Pupillenerkrankung
  • Ptosis des Augenlids
  • Reaktion an der Injektionsstelle
  • retinaler Arterienverschluss
  • retinale Exsudate
  • retinaler Venenverschluss und Glaskörperprolaps
  • Sehnervexkavation
  • Störung der Augenbewegung
  • vordere Uveitis
Weitere Nebenwirkungen nach Häufigkeit

Häufig
  • Kopfschmerzen
  • Rhinorrhö
Gelegentlich:
  • Änderung der Haarfarbe
  • Albträume
  • Aortenaneurysma
  • Ausschlag
  • Brustkorbschmerz
  • Depressionen
  • Druckempfindlichkeit
  • Dyspepsie
  • Ekzem
  • Erbrechen
  • erhöhte Aktivität der Gamma-Glutamyltransferase
  • Ermüdung
  • grippeähnliche Erkrankung
  • Hautabschürfungen
  • Herzklopfen
  • Hypertonie
  • Juckreiz
  • Kontaktdermatitis
  • nächtliche Schweißausbrüche
  • Nasopharyngitis
  • Rückenschmerzen
  • Schüttelfrost
  • Schwindel
  • Taubheit
  • Verschlechterung eines Morbus Menière