Amsler-Gitter und Makuladegeneration
Bei der feuchten Form der Makuladegeneration erscheinen gerade Linien oftmals verbogen. Zur Überprüfung, ob bereits Verzerrungen vorhanden sind, dient das so genannte Amsler-Gitter.
Bei diesem Test müssen Sie ein Auge abdecken und mit dem anderen Auge den Punkt in der Mitte fixieren. Grundsätzlich muss der Test für beide Augen getrennt durchgeführt werden und das zu testende Auge darf nicht zusammen gekniffen werden.
Wichtig bei diesem Makuladegeneration Test ist, dass Sie Ihren normalen Leseabstand, in der Regel etwa 30-40 cm einhalten und falls Sie im Alltag eine Lesebrille benutzen, müssen Sie diese für den Amsler-Test ebenfalls aufsetzen. Mit dem geöffneten Auge schauen Sie nun ruhig auf den Punkt in der Mitte des Gitters.
Achten Sie darauf, ob Sie einer der nachfolgenden Effekte bei Ihnen auftritt:
- Sind Linien verzerrt, gewellt oder verbogen?
- Sehen Sie verschwommene oder dunklere Stellen?
- Sehen Sie Löcher oder leere Stellen im Gitter oder graue Schleier oder Schatten auf dem Bild?
- Fehlen dem Gitter ein oder mehrere Ecken
- Wirken einige der Quadrate des Amsler-Gitters größer oder kleiner als die anderen?
- Ist der Punkt ist der Mitte klar zu erkennen oder verschwindet er?
Sollten ein oder mehrere der beschriebenen Effekte auf Sie zutreffen, zögern Sie bitte nicht Ihren Augenarzt aufzusuchen und ihm dies mitzuteilen. Bei einer möglichen Makuladegeneration sollte keine Zeit verschwendet werden.
Des Weiteren bemerken viele Patienten eine mit der Makuladegeneration zunehmende Instabilität des Sehens. Die Sehleistung kann an einem Tag gut sein, am nächsten sehr schlecht und am darauf folgenden wieder besser. Ursache hierfür sind die wechselnden Lichtverhältnisse, wechselnde Stoffwechsellage und wechselnde Durchblutung von Auge und Sehzentrum im Gehirn.
Insbesondere wird uns von sehr vielen Makuladegeneration Betroffenen berichtet, dass die Sehfähigkeit umso mehr von der seelischen und körperlichen Verfassung abhängt, je schlechter sie wird.
Für beide Formen der Makuladegeneration gilt, dass Farben zunehmend blasser erscheinen und das Lesen immer schwieriger wird. Später sind keine Gesichter - auch nicht das eigene im Spiegel - mehr erkennbar, das Lesen wird unmöglich. Am Ende erscheint das Zentrum des Gesichtsfeldes leer, als heller, grauer oder als schwarzer Fleck (Zentral-Skotom).
Manche Betroffene von Makuladegeneration können sich noch einigermaßen in bekannter Umgebung orientieren. Die meisten sind in diesem Stadium jedoch auf fremde Hilfe angewiesen. Makuladegeneration Betroffene, die uns berichteten, das sie immer daran glaubten, nicht ganz blind zu werden, waren in diesem Stadium meist ziemlich entsetzt. Sie konnten sich zuvor nicht vorstellen, was das heißen sollte, "nicht ganz blind" zu werden.
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