Künstliches Licht kann krank machen
Laut einer Studie schadet künstliches Licht der Gesundheit und kann sogar das Risiko für zu hohen Blutdruck, Krebs und Typ2 Diabetes erhöhen. Es lässt uns schneller altern und degenerieren.
Die Innere Uhr
Der Mensch besitzt eine "innere Uhr", die durch Licht reguliert wird. Die eine Stunde Sommer-/Winterzeit-Umstellung macht schon vielen Menschen so zu schaffen, dass sie sich wochenlang unwohl fühlen. Jetzt fanden Wissenschaftler heraus, dass künstliches Licht bzw. zu viel Licht (auch natürliches) viel gefährlicher für den Organismus ist, als angenommen.
Dunkelheit und Licht beeinflussen verschiedene Chemikalien in unserem Gehirn. Es lässt uns wissen, wann es Zeit ist zu schlafen und wann es Zeit ist aufzustehen. Zu viel Licht, egal ob natürlich oder künstlich verhindert die Produktion von Melatonin und unterbricht damit unsere natürlichen Schlafmuster.
Dabei senkt Melatonin nicht nur den Bluthochdruck, sondern ist auch verantwortlich für die Bildung von Blutplättchen, die mit der Gesundheit des Herzens zu tun haben. Somit ist zu viel Licht schlecht für das Herz und lässt uns nachts wach liegen.
Dauerlicht Macht Krank
Eine Veröffentlichung der Forschungsergebnisse der University Medical Center Leiden am 14. Juli 2016 zeigt, Mäuse, die im Dauerlicht leben leiden unter Knochenschwund, Muskelatrophie und erhöhter Entzündungsneigung. Sie altern schneller und degenerieren. Und das obwohl sie Nester hatten, in denen das Licht reduziert war. Diese Degenerationen traten bereits nach 24 Wochen auf.
"Wir haben gelernt, dass Rauchen schlecht ist oder Zucker, aber Licht war niemals ein Problem. Helligkeit und Dunkelheit sind wichtig", sagt der Leiter der Forschung Meijer. "Es gibt keinen anderen Bereich des Gehirns über das wir so viel wissen. Es ist ein ausgezeichnetes Modell für neurowissenschaftliche Forschung. Aber erst in den letzten sieben Jahren haben wir verstanden, dass es auch ausschlaggebend für die Gesundheit ist".
Besonders Ältere Menschen Betroffen
Das Ergebnis sollte uns wachrütteln und uns darauf achten lassen, wie wir uns Licht aussetzen. Das gilt besonders für ältere Menschen. Wenn man bedenkt, dass 75% der Weltbevölkerung Licht während der Nacht ausgesetzt ist, wird dies umso wichtiger..
""Die gute Nachrichte ist, dass die negativen Effekte auf unsere Gesundheit reversibel sind, wenn der Licht-Dunkelheit-Zyklus wiederhergestellt wird", so Meijer.
Weiter sagt Meijers "Wir glauben, dass Licht und Dunkelheit harmlos oder neutral sind, wenn es um die Gesundheit geht. Jetzt realisieren wir, dass das nicht der Fall ist. Das zeigen Studien, die aus Laboren der gesamten Welt stammen. Alle weisen in die gleiche Richtung. Vielleicht ist das auch gar nicht überraschend, da das Leben unter dem Druck des Tag-Nacht-Zyklus sich hat überhaupt erst entwickeln können. Wir scheinen für diese Zyklen optimiert zu sein und jetzt schadet uns deren Mangel."
Sicherlich, es handelt sich hier um Mäuse, aber gehört der Mensch nicht auch zur Natur und unterliegt deren natürlichen Zyklen?
Jedenfalls hat dieses Ergebnis die Wissenschaft aufgerüttelt. Eine tiefergehende Studie soll nun herausfinden wie sich der Tag/Nacht-Rhythmus und dessen Unterbrechung durch zu viel Licht auf das Immunsystem auswirkt. Man will zudem überprüfen, welche gesundheitlichen Vorteile es haben könnte, Menschen wieder einem natürlichen Rhythmus zuzuführen.
Wir gehen davon aus, dass es nicht verwunderlich sein dürfte, auch hier eine Ursache für Krankheiten zu finden, deren Ursachen heutzutage noch unbekannt sind. Wie zum Beispiel auch der Makuladegeneration!
Man darf gespannt sein, was die Wissenschaft hier noch weiter entdecken wird.
Quelle: Huffingtonpost Artikel