Makuladegeneration
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Lucentis - Eylea - Avastin - Anwendung


Anwendungsgebiet: Feuchte Makuladegeneration
aktualisiert 25.02.2016

Die Injektion erfolgt in einem für ambulante Operationen zugelassenen Raum unter sterilen Bedingungen. Vorbereitend finden Prophylaxemaßnahmen gegen Infektionen wie das Ausspülen des Bindehautsacks sowie das Desinfizieren und Wegkleben der Wimpern mit einer Folie statt. Dann erfolgt eine lokale Betäubung des Auges mittels Eintropfen eines Medikamentes ins Auge.

Das eigentliche Medikament wird dann intraokular, d.h. direkt in den hinteren Augenabschnitt (Glaskörper) injiziert. Dies findet im Bereich der so genannten Pars Plana, ca. 4 mm vom Hornhautrand entfernt statt.

Man wendet in der Augenheilkunde solche sog. intravitrealen Injektionen an, um hohe Wirkstoffkonzentrationen an den Wirkort direkt zu bringen. Durch diese Vorgehensweise zielt man auch darauf ab, möglichst niedrige Wirkstoffkonzentrationen im übrigen Körper zu erreichen, um dadurch mögliche Nebenwirkungen außerhalb des Auges zu reduzieren.

Da die Wirkung mit der Zeit im Glaskörper und in der Netzhaut durch natürlichen Abbau nachlässt, ist eine wiederholte Injektion alle 4 (Lucentis, Avastin) bis 6 (Macugen) und 8 (Eylea) Wochen notwendig. Laut Pfizer dauert die Therapie 1 bis 2 Jahre. Zurzeit werden anfänglich 3 Spritzen im monatlichen Abstand gegeben und danach wird entschieden, ob weitere notwendig sind. In den meisten Fällen ist aber zu erwarten, dass die Behandlung dauerhaft durchgeführt werden muss, da immer wieder eine Tendenz zu erneutem "unerwünschten" Gefäßwachstum besteht (wie dies auch die Erfahrung mit der PDT zeigt), da die Ursache dafür (schlechter Stoffwechsel, Durchblutung etc. in der Makula), d.h. die trockene Makuladegeneration weiterhin besteht.

Aktuell praktiziert man in der Augenheilkunde ein sogenanntes bedarfsgerechtes Vorgehen (PRN-Schema). Das heißt, anfänglich erhält jeder Patient mit diagnostizierter, feuchter Makuladegeneration 3 Injektionen in monatlichen Intervallen. Einen Monat nach der 3. Injektion findet eine Untersuchung statt, bei der der Augenarzt beurteilt, ob eine Situation vorliegt, die einen weiteren Behandlungserfolg unwahrscheinlich macht. Wenn ja, wird die Therapie komplett beendet. Gibt es jedoch noch Aussicht auf Erfolg und es liegen eine oder mehrere der nachfolgende Kriterien vor, wie

  • Flüssigkeit unter der Netzhaut
  • Zunahme der Verdickung der Netzhaut im Makulabereich
  • Zunahme von Flüssigkeitsansammlungen
  • Zunahme einer Pigmentepithelabhebung
  • Neue Blutungen unter oder in der Netzhaut
  • Erneuter Sehschärfeverlust durch die feuchte MD

dann erfolgen in der Regel 3 weitere Injektionen im monatlichen Abstand, deren Erfolg nach einem Monat danach abermals entsprechend beurteilt wird. Liegt keines dieser Kriterien vor und es besteht noch Aussicht auf einen Behandlungserfolg, so werden die Spritzen zeitweise ausgesetzt und anstatt dessen monatliche Kontrolluntersuchungen empfohlen.

Individuelle Behandlungen können auch manchmal anders aussehen. So gibt es auch noch dauerhafte monatliche Injektionen, Therapie nach Zulassung und "treat and extend", was wir hier aber nicht näher ausführen möchten.

So zeigte die HARBOR-Studie, die über 24 Monate ging und bei der Lucentis nach dem PRN-Schema angewandt wurde folgendes: Im Durchschnitt erhielten die 237 teilnehmenden Patienten 14,2 Injektionen über die Dauer von 2 Jahren, was 1,2 Injektionen innerhalb von 2 Monaten entspricht.

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